Kommentar der Grünen Kreistagsfraktion zum Text „Kommunen wird wohl mehr abverlangt“ in der RNZ vom 19.10.2024
So rasch ändern sich die Dinge: die „goldenen Jahre“ im Rhein-Neckar-Kreis sind vorüber, „bittere Pillen“ drohen, die Rücklagen sind fast aufgebraucht. „Sparen – nur wo?“ fragt sich die RNZ. Den aufgelisteten Überlegungen wie der Erhöhung der Kreisumlage sowie Reformen im Gesundheitssystem gäbe es dabei einen wichtigen Bereich hinzuzufügen: Endlich die konsequente Nutzung der Potenziale der Erneuerbaren Energie vorantreiben, die hier in der Region leider immer noch ganz am Anfang steht!
Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, wie nachhaltig Landkreise, die seit Jahren diese Linie fahren, damit auch ihre eigenen Finanzen sanieren: Die vielbeachtete Energiemodellregion Rhein-Hunsrück-Kreis gehört zu den Landkreisen mit der niedrigsten Pro-Kopf-Verschuldung weit und breit und versorgt sich nebenbei inzwischen zu 390% mit sauberem heimischem Strom. Die eigenen Kassen sanieren und gleichzeitig das Klima: das ist möglich!
Diese guten Beispiele gilt es auch hier zu studieren, selbst wenn die Effekte nicht unmittelbar, sondern erst mit einiger Verzögerung eintreten. Doch der letzte Absatz im RNZ-Bericht erweckt einmal mehr den unzutreffenden Eindruck, mit der Energiewende seien im Wesentlichen Ausgaben und Belastungen verbunden: „Oben drauf kommt noch der Klimaschutz“ heißt es nach einer Aufzählung der anstehenden Aufgaben. Dass bei dem Thema auch satte finanzielle Erträge winken, wird leider immer noch nicht ausreichend erkannt. Unserer Region drohen weiter Rotstift und verpasste Einnahmen, wenn sich das nicht rasch ändert. Und solange fließen weiter Mittel in Höhe von über 1,5 Milliarden Euro pro Jahr als Ausgaben für fremde fossile Energien aus dem Landkreis ab – Mittel, die eine konsequente Nutzung unserer eigenen heimischen Ressourcen zum Teil hier vor Ort halten könnte. Lassen Sie uns dabei nun Tempo machen!