Genau hingeschaut: Senken Windenergieprojekte das Waldbrandrisiko im Wald statt es, wie manche befürchten, zu erhöhen?

Leserbrief zum RNZ-Artikel „Waldbrandgefahr ist nicht auszuschließen“ in der RNZ vom 4.1.2025:

Aus Anlass des Brandes einer Windkraftanlage unlängst in Rheinland-Pfalz wird im RNZ-Bericht die mögliche Waldbrandgefahr durch künftige Standorte auch hier in der Region z.B. am Lammerskopf diskutiert. Dabei ist für Bürgermeister Matthias Frick aus Schönau und den ehemaligen GVV-Geschäftsführer Werner Fischer klar, dass ein Windprojekt dort auch aufgrund dieser Gefahren abzulehnen sei.


Nun wäre ein Waldbrand in unseren Wäldern in der Tat eine Katastrophe und es ehrt jeden, der sich darum sorgt. Konkret beim Thema Waldbrand und Windenergie jedoch lohnt es sich wie so oft, genauer hinzusehen: So wurde am direkt benachbarten Windpark Greiner Eck seinerzeit der Bau zweier großer Löschwasserbehälter zur Auflage gemacht, die es zuvor dort nicht gab. Im Falle eines Feuers gäbe es daher nun für die Feuerwehr Bekämpfungsmöglichkeiten auch für „normale“ Brandfälle, die mit den Windanlagen gar nichts zu tun haben und für die zuvor Löschwasser über weite Entfernungen hätte herangeschafft werden müssen.

Man kann also den Standpunkt vertreten, die Waldbrandbekämpfung werde bisweilen durch ein Windprojekt sogar erleichtert. Die Feuerwehren begrüßen daher die neue Löschinfrastruktur in der Regel auch. Es wäre zu prüfen, ob solche Löschwasserbehälter auch am Lammerskopf Brandgefahren (auch durch Blitzschlag, Brandstiftung oder die berühmte weggeworfene Zigarettenkippe) in unseren immer trockeneren Wäldern sogar eindämmen können. Ein Argument gegen Windenergie am Lammerskopf ist das Thema dagegen eher nicht.

Stefan Geißler, Kreisrat

(Hintergrundinfo: Derzeit kommt es in durchschnittlich 5-10 Fällen pro Jahr zu einem Feuer bei einer Windenergieanlage, bei derzeit ca 30000 Anlagen in Deutschland. In der Regel – weil das Löschen in der Höhe praktisch ausgeschlossen ist – beschränkt sich die Feuerwehr darauf, ein Übergreifen des Feuers auf die Umgebung zu verhindern.)

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