Grüne Kreistagsfraktion besichtigt Sortieranlage der AVR in Sinsheim

Neben der Vermeidung und dem möglichst sparsamen Einsatz von Verpackungsmaterialien ist das Recycling eine wichtige Faktor für den nachhaltigen Einsatz von Ressourcen. Vor diesem Hintergrund hat die grüne Kreistagsfraktion im Rhein Neckar Kreis am vergangenen Freitag, 14.4.2023, die Sortieranlage der AVR in Sinsheim besucht, um sich darüber zu informieren, was mit dem Müll der Bürger im Rhein Neckar Kreis passiert, vor allem mit Hinblick auf die Verwertung der Wertstoffe. ( Bericht als PDF )
Nach einer kurzen Begrüßung durch AVR Vorständin Frau Deschner, wurde uns erstmal das kleine Müll Ein-mal-Eins nahegebracht: Was darf in die Grüne Tonne? Frau Kerner, seit 30 Jahren in der Müllberatung tätig, erläuterte, dass anders als bei den gelben Tonnen, auch Nichtverpackungen in die grüne Tonne gehören. Zu den Wertstoffen gehören alle Kunststoffe, also die Plastikverpackung ebenso wie die kaputte Rührschüssel oder der gebrochene Wäschekorb, Metall, sowohl der Aludeckel als auch der kaputte Kochtopf, sowie Papier und Karton. Wichtig ist, dass die Wertstoffe "in" die Tonne kommen, denn es bedeutet einen hohen Mehraufwand für die Müllabfuhr, beigestellte Kartonmagen in den Müllwagen zu laden. Daher kann sich seit einiger Zeit jeder Bürger weitere oder größere grüne Tonnen ohne Mehrkosten bestellen, wie Frau Deschner erläuterte. Generell sind die grüne Wertstofftonne und die braune Biotonne kostenfrei.

Interessant waren auch die Erläuterungen durch Herr Wesch, AVR Bereichsleiter, warum die Sammlung des Papiers in der grünen Tonne, also ggf. vermischt mit Dosen an denen noch Tomatensoßenreste sind, sinnvoll ist. Zum einen ist die Abholung effizienter, zum anderen wird der Müll eben sortiert, was vielfach bei reinen Papiertonnen nicht der Fall ist. Somit kann die AVR drei Papierfraktionen vermarkten, und mit höheren Qualitäten bessere Preise erzielen. Die Erlöse fließen in den Gebührenhaushalt, kommen somit also den Bürgern zugute. "Das Papier, was hier am Montag sortiert wird, wird bereits am Mittwoch wieder bedruckt.", so Herr Wesch. Frau Deschner wies auch darauf hin, dass die AVR gerne mit Vereinen zusammenarbeitet, wo Papier für einen guten Zweck gesammelt wird.
Betriebsleiter Herr Ratke erläuterte dann "seine" Sortieranlage. Dort werden die unterschiedlichen Müllarten durch ein kaskadierendes System aus automatischer und manueller Trennung sortiert. Über 30 Arbeiter*innen pro Schicht sortieren nochmal manuell, was die Maschinen vorher automatisiert grob getrennt haben. Dabei wird modernste Technik eingesetzt, Aluminium wird z.B. mit einem magnetischen Wirbelstromabscheider abgetrennt. Dennoch verbeiben ca. 30% , die nicht recycelt werden können: die Teile sind zu klein oder sind nicht recyclebar wie die Gartenzwerge, die jetzt vor dem Betriebsgebäude "stehen". Um den nicht-recyclefähigen Rest zu reduzieren, kommt es auf uns Bürger an: Papier nicht klein reißen, Alufolien von Plastikschalen trennen, Plastikdeckel von Verbundkartons abschrauben, prinzipiell nichts zusammenknüllen oder ineinander stapeln. 
Nach Abschluss der Führung gab es dann noch weitere Gespräche v.a. zu den Arbeitsbedingungen und Entlohnung der Arbeiter*innen. Während die Arbeiter*innen in der Sortieranlage von einem Subunternehmer kommen, sind die Fahrer und Lader sind bei AVR direkt angestellt. Frau Deschner versicherte, dass die Arbeiter*innen vom Subunternehmer deutschen Mindestlohn erhalten. Die Löhne für die Fahrer und Lader seien nochmal deutlich höher. Herr Ratke hatte während des Rundgangs auch schon auf die spezielle Belüftung hingewiesen und in der Tat konnte man den Müllgeruch in der Sortierkabine kaum wahrnehmen.  
Vielen Dank von Seiten der Grünen Kreistagsfraktion an Frau Deschner und ihr AVR Team  

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