Stärkung der Suchthilfe

Grüne Kreistagsfraktion berät sich mit ihren Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer und
Norbert Knopf

Die Fraktion B90/Die Grünen im Kreistag hat sich die Stabilisierung der Arbeit der Suchtberatungsstellen im Rhein-Neckar-Kreis und ihren weiteren Ausbau auf die Fahnen geschrieben.
In einem Gespräch mit den regionalen Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer und Norbert Knopf hat sich die Kreistagsfraktion nun ausgetauscht, wie auch von Seiten des Landes diese notwendige Weiterentwicklung unterstützt werden kann.

So zögert das Land noch, für das Jahr 2022 eine Förderung für die Beratungsstelle in Sinsheim zu gewähren. Diese Beratungsstelle wird seit letztem Jahr auf Antrag der Grünen im Kreistag vom Kreis finanziert. Bereits 2021 hatte es mit Hinweis auf Mittelknappheit eine Förderung abgelehnt. Anja Wirtherle betont, dass erst durch die neue Stelle für die Suchtberatung in Sinsheim im Osten des Kreises eine regelmäßige Beratung möglich wird. Die Belastungen in der Pandemie haben nochmals offengelegt, wie notwendig dieses Beratungsangebot ist.

Norbert Knopf sieht angesichts des Präventionspotenzials der Suchthilfe sehr wohl die Notwendigkeit, die Förderung des Landes für alle seitens des Kreises geplanten Fachkraftstellen umzusetzen. Denn schließlich können für jeden dort investierten Euro der Gesellschaft bis zu acht Euro an Folgekosten im Gesundheitswesen und Sozialsystem erspart werden.
Auch das Thema einer höheren Landesförderung wurde beraten. Denn derzeit müssen die Träger der Suchtberatungsstellen erhebliche Eigenmittel einsetzen. Den notwendigen und von uns geforderten weiteren Ausbau der Suchtberatung würden sie mit einem größeren Defizit bezahlen. Andreas Marg legt dar, welche Fortschritte die Grünen im Kreis in den letzten zwei Jahren erreichen konnten. Eine erste Erhöhung der Förderung der Personalstellen wurde auf Antrag der Grünen beschlossen. Das war überfällig, denn der Rhein-Neckar-Kreis liegt bei den Förderbeträgen am unteren Ende im Vergleich der Kreise in Baden-Württemberg.
Die Grünen im Kreis sehen auch das Land in der Pflicht, seine seit gut einem Jahrzehnt nicht erhöhte anteilige Förderung an die heutige Realität anzupassen. Das unterstützt auch Fadime Tuncer ausdrücklich. Ob dies mit einem erhöhten Festbetrag pro Stelle oder mit einer zum Beispiel Drittelförderung erfolgen würde, ließ das Gespräch offen. Beides würde den Beratungsstellen und auch den Stadt- und Landkreisen eine Unterstützung geben im Ausbau dieses präventiven Angebots.
Eine Forderung der Grünen im Landtag wie auch im Kreistag ist, die zu erwartenden staatlichen Einnahmen im Rahmen der Cannabislegalisierung vollumfänglich in die Förderung der Suchthilfe fließen zu lassen. Damit werden dann anfallende zusätzliche Aufgaben der Beratungsstellen zwanglos zu finanzieren sein.

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