Ergänzung zur Pressemeldung des Rhein-Neckar-Kreises vom 2.11. zur nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 8.11.

Wir müssen raus aus den fossilen Energien! (Foto GrüneNRW auf flickr, CC-ShareAlike 2.0)

In einer Pressemeldung vom 2.11.2022 kündigt der Rhein-Neckar-Kreis die Themen für die kommende Sitzung des Umweltausschusses am Dienstag 8.11. an (Landratsamt am Römerkreis in Heidelberg, 14:00 Uhr, die Öffentlichkeit ist ebenfalls willkommen): Unter anderem wird dort die lange erwartete „Potenzialstudie“ zu Erneuerbaren Energien im Rhein-Neckar-Kreis vorgestellt. In der Pressemeldung wird auch auf das damit zusammenhängende Ziel des Landkreises verwiesen, eine „weitgehend klimaneutrale Kommunalverwaltung bis 2035“ zu erreichen.

So wichtig dieses Vorhaben ist: Die Pressemeldung hätte der Vollständigkeit halber auch erwähnen können, dass sich der Landkreis mit Beschluss des Kreistags vom Dezember 2021 auch einstimmig das viel weiter reichende Ziel gegeben hat, eine Reduktion der Emissionen im Kreisgebiet insgesamt in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaschutzabkommen zu erreichen [1]. Die Kreisverwaltung und ihre Gesellschaften machen lediglich 1% des klimarelevanten Geschehens aus. Die restlichen 99% sind Betriebe, Verkehr, Privathaushalte, Landwirtschaft. Und hier entscheidet sich, ob wir auch im Rhein-Neckar-Kreis die dringend nötige Wende weg vom derzeitigen, desaströsen Kurs schaffen oder nicht.

Denn hier hat gerade der Rhein-Neckar-Kreis derzeit leider großen Nachholbedarf: Aktuelle Zahlen bescheinigen uns hier im Landkreis, bei der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen weit hinter dem Bundesdurchschnitt zu liegen. Bei der unverzichtbaren Windenergie sogar nahezu bei null. Mehr dazu hier [2]

Ein wirksames Umsteuern in dieser Frage muss mit der nüchternen Bestandsaufnahme beginnen: Wo stehen wir? Und dann mit dem konsequenten Verfolgen der einmal gefassten Ziele und Beschlüsse. „Klimaneutrale Verwaltung“ ist schön und gut. Aber so wenig wie Deutschland die Klimakrise wirksam angeht, wenn es alleine das Kanzleramt wärmedämmt, so wenig werden wir im Rhein-Neckar-Kreis unserer Verantwortung gerecht, wenn wir uns mit einer Energiewende alleine für die Verwaltung zufriedengeben.

Zusammenfassend also: Der Rhein-Neckar-Kreis hat sich im Dezember 2021 das Ziel der Klimaneutralität auf Landkreisebene (nicht nur in der eigenen Verwaltung) in Übereinstimmung mit dem Pariser Abkommen gegeben und er liegt dabei derzeit nicht gut im Rennen, sondern wir müssen nun alle zusammen mehr als nur einen Gang hochschalten. Nur damit dies nicht in Vergessenheit gerät, kaum dass es beschlossen und verabschiedet wurde. 

Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Kreistag Rhein-Neckar

[1] Punkt 6.4.2. (Seite 61) in https://www.rhein-neckar-kreis.de/site/Rhein-Neckar-Kreis-2016/get/params_E-88989843_Dattachment/2582902/Fortschreibung%20Klimaschutzkonzept%20Rhein-Neckar-Kreis.pdf

[2] https://gruene-kreistag-rnk.de/index.php/2022/07/27/nachgezaehlt-energiewende-in-der-region-rhein-neckar-auch-in-2022-weiter-mit-massivem-rueckstand/

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