Bravo Eberbach! Bürgerentscheid zur Windeneregie ergibt breite Zustimmung

Vorläufiges Endergebnis: 61% Ja-Stimmen

Mit einem Stimmenanteil von 61% Ja-Stimmen haben sich die Menschen in Eberbach bei einem Bürgerentscheid am Sonntag dem 3. April klar für das vorgeschlagene Windenergieprojekt auf dem Hebert ausgesprochen. Bei einer Umsetzung kann die Stadt nun neben sauberem regionalen Strom für Tausende von Haushalten auch auch mit Pachteinnahmen in Millionenhöhe rechnen. Angesichts der Klima- und Energiekrise in Deutschland und Europa wie auch angesichts notorisch klammer städtischer Kassen ein großartiges Ergebnis.

Überaus intensiv war das Projekt in der Stadt seit langem diskutiert worden. Sowohl auf der Seite der Befürworter, als auch der Gegner hatten sich rührige Bürgerinitiativen zu Wort gemeldet. Infostände, Leserbriefe und Bürgerversammlungen hatten das Projekt aus jedem Winkel beleuchtet, erklärt und kritisiert. Das klare Ja-Votum beendet damit eine ausführliche und intensive Meinungsfindung in der Stadt.

Eberbach wird damit zum Vorreiter für den dringend nötigen Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Region. Denn das Projekt ist im Landkreis, in dem die Energiewende bislang noch abwartend von den Zuschauerrängen verfolgt wird, ein überfälliger Einstieg.

Der klare Ausgang des Bürgerentscheids ist damit einmal mehr eine Ermutigung für Entscheiderinnen und Entscheider, sich durch den Protest lautstarker Minderheiten nicht beirren zu lassen: Auch in Eberbach bestand im Vorfeld der Entscheidung kein Mangel an skeptischen bis vehement ablehnenden Stimmen – die Auszählung der Stimmzettel nun zeigt jedoch, wie nüchtern und vorausschauend dennoch die große Mehrheit der Menschen in diesen Fragen längst denkt: Das Klima durch den Ausbau der Erneuerbaren aktiv schützen, lokale Wertschöpfung stärken und dabei im Vorbeigehen erhebliche Mittel für die eigene Heimat sichern und zu alledem kriegstreibenden Rohstofflieferanten eine lange Nase drehen: Zu diesem Strauß von Vorteilen hat am Sonntag eine klare Mehrheit Ja gesagt.

Hoch willkommener Rückenwind also für den Ausbau der Windenergie, der derzeit oft noch aus Sorge vor den hartnäckigen Windgegnern zu stocken scheint: In so manchem Rathaus und Landratsamt im Land hat man die Windenergie, das „Arbeitspferd der Energiewende“ (BUND) bislang lieber umschifft, um es sich nicht mit den Gegnern zu verderben. Das Eberbacher Ergebnis vom Sonntag schafft hier auch in der bislang völlig windradfreien Region Rhein-Neckar Klarheit über die Präferenzen der Bevölkerungsmehrheit.

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Kreistag Rhein-Neckar gratuliert zum positven Ausgang des Bürgerentscheid: Der Stadt Eberbach, die klug verhandelt hat und sich nun aus der Nutzung des eigenen Windes auf erhebliche Einnahmen freuen darf. Respekt auch der unermüdlichen „Interessensgemeinschaft Windenergie für Eberbach“, die über Monaten baharrlich informiert hat, so manche Sorge zerstreuen konnte und dabei nicht wenige Fakebehauptungen widerlegen musste. Und der Eberbacher Bevölkerung, die mit dem Projekt nun erstmal zu den Energiewendehelden der Region wird. Einzig für Öl- und Gas-Diktatoren wie Wladimir Putin ist die Entscheidung von Sonntag eine schlechte Nachricht, wenn Europa sich nun immer unabhängiger von seinen schädlichen Rohstoffen macht und damit auch nicht länger seine Kriegsmaschinerie finanzieren will.

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